10.05.2019
Mining: Die wichtigsten News der Woche auf einen Blick!
Rohstoffbrief.com fasst jeden Freitag die wichtigsten News aus der Welt des Mining und der Rohstoffe kompakt zusammen. Zu den Themen heute zählen unter anderem der Ölmarkt, Barrick Gold, AngloGold Ashanti, die chinesischen Goldreserven, GT Gold, eine US-Gesetzesinitiative, Newmont Goldcorp, Teranga Gold und Kinross Gold.
Die USA, das Öl und der Krieg
Da kommt einiges nicht nur auf die Ölmärkte zu. Die USA schicken einen Flugzeugträger und Bomber in Richtung Iran. Gleichzeitig zieht Trump die Daumenschrauben an und verhängt Sanktionen gegen die iranische Bergbau- und Grundstoffindustrie. Diesmal scheint man in Washington gewillt zu sein, in den Krieg gegen die Perser zu ziehen. Manche vermuten, dass das der Traum der US-Israel-Lobby oder der Militärindustrie ist. Manch andere vermuten einfach, dass Trump es wie viele seiner Vorgänger macht. Da er kaum eines seiner politischen Ziele erreicht hat, mal abgesehen von einer auf Pump finanzierten Steuerreform, ist Krieg das Mittel, um das Recht auf die zweite Amtszeit zu erhalten. Wir hoffen natürlich, dass es nicht so weit kommt. Die USA haben mit ihrer Politik schließlich maßgeblich zur Destabilisierung des Nahen Ostens und Nordafrikas beigetragen. Man denke nur an Syrien, den Irak oder Libyen. Doch der Iran ist mit seinen 80 Mio. Einwohnern, seiner riesigen Fläche und einem recht großen militärischen Arsenal natürlich eine Nummer größer. Wenn Beobachter vor einem Flächenbrand warnen wollen, dann dürfte jetzt der richtige Zeitpunkt sein. Zumal man schon in Venezuela, also im amerikanischen Hinterhof, sieht, dass Russland und China nicht gewillt sind, kampflos aufzugeben. Eine neue Flüchtlingswelle, bloß zwei Nummern größer, kann Europa derzeit ohnehin nicht gebrauchen. Die bisherigen Sanktionen machen sich übrigens bereits im deutschen Außenhandel bemerkbar, die Exporte in den Iran sind um mehr als 40 Prozent eingebrochen. Der Ölpreis ist bisher hin- und hergerissen zwischen der Verschärfung der geopolitischen Lage und dem hohen Angebot am Markt. Zumal Saudi-Arabien derzeit nicht am Limit fördert. Deutlich höhere Ölpreise machen sich übrigens nicht nur bei Autofahrern und Airlines negativ bemerkbar. Die deutsche Industrie spürt so etwas sofort auf der Kostenseite. Derzeit braut sich also allerlei ungemach über der deutschen Wirtschaft zusammen. In der Mining-Industrie ist der Effekt ebenfalls sofort spürbar. Etwa 30 Prozent der Betriebskosten einer Mine gehen auf Energie zurück, besagt eine Daumenregel. Hoffen wir, dass die USA diesmal nicht bis zum Äußerten gehen werden. Es würde zur Politik der aktuellen US-Regierung passen.
Golden Triangle: Newmont steigt bei GT Gold ein
Doch zurück von der Weltbühne zum aktuellen Geschehen bei den Rohstoff-Unternehmen. Newmont Mining ist bei GT Gold eingestiegen und hält künftig 9,9 Prozent an dem Goldexplorer. Insgesamt blättert Newmont dafür 17,6 Mio. CAD auf den Tisch. Das Ziel der Begierde ist das Tatogga-Projekt im Golden Triangle von British Columbia. Es liegt 15 Kilometer westlich der Red Chris-Mine von Imperial Metals, hier war erst vor wenigen Wochen Newcrest Mining für 806,5 Mio. Dollar eingestiegen. Bei Tatogga handelt es sich um ein großes Gold-Kupfer-Porphyry. Das Golden Triangle erlebt derzeit einen Boom. Nach der Inbetriebnahme der Brucejack-Mine durch Pretium Resources 2017 befindet sich schon das nächste Unternehmen auf der Zielgeraden. So will Ascot Resources in den kommenden zwei Jahren dort sein Premier-Projekt in Produktion bringen. Die Investoren glauben offenbar an den Erfolg, denn das Unternehmen konnte jüngst eine Aktien-Platzierung kräftig aufstocken. Das ist ein beachtlicher Erfolg in diesem schwierigen Marktumfeld. Mehr dazu lesen Sie an dieser Stelle.
Goldkäufe: China ist wieder da!
Offenbar war es keine einmalige Aktion. Nach einer langen Abstinenz am Goldmarkt und ersten Käufen zum Jahreswechsel kaufte die chinesische Notenbank auch im April wieder Gold. So stiegen die Goldreserven laut Angaben der staatlichen Devisenbehörde State Administration of Foreign Exchange (SAFE) im April um 480.000 Unzen auf nunmehr 61,1 Mio. Unzen. Es ist der größte Zukauf der People Bank of China (PBOC) seit Juni 2016 und nunmehr der fünfte Monat in Folge mit einem steigenden Edelmetallbestand. Die Gesamtreserven der Volksrepublik liegen bei 3.094,95 Mrd. US-Dollar, der Goldanteil macht also nur einen geringen Anteil von etwas mehr als zwei Prozent aus. Der World Gold Council hängt mit seiner Statistik noch etwas hinterher. Der Lobbyverband meldete für den März Goldkäufe durch die Türkei (+31,5t), Russland (+17,8t), Kasachstan (+5,4t), Usbekistan (+6,3t) und Ekuador (+5,1t). Bemerkenswert: Die Südamerikaner steigern ihre Goldreserven dadurch um mehr als 40 Prozent auf insgesamt 16,9 Tonnen.
AngloGold Ashanti hat mit dem Verkaufsprozess für seine letzte südafrikanische Goldmine begonnen. Laut CEO Kelvin Dushnisky sucht man nun einen Käufer für die Mponeng-Untergrundmine. Derjenige müsste dort allerdings viel Geld investieren, um das Minenleben von aktuell rund acht Jahren zu verlängern. AngloGold war 1998 durch die Zusammenlegung des Südafrikageschäfts von Anglo American und Ashanti Goldfields aus Ghana entstanden. Noch in diesem Jahr will man eine Mine in Westafrika in Betrieb nehmen, außerdem entwickelt man Projekte in den USA und besitzt Operationen in neun anderen Ländern. Analysten rechnen damit, dass sich der Verkauf von Mponeng bis Jahresende hinzieht; als Interessenten gelten Harmony Gold und Sibanye. Südafrika ist als Standort für Mining-Konzerne nicht mehr gefragt. Inzwischen steht das Land am Kap nur noch für etwa 5 Prozent der globalen Goldproduktion, obwohl man die größten Reserven beherbergt. 2006 verlor man den Titel des größten Goldproduzenten der Welt an China. Angefangen hatte der Boom bereits 1886 mit der Entdeckung von Gold im Transvaal. Daraus entstand ein Goldrausch, der auch zur Gründung der Stadt Johannesburg führte. Die schlechte Energieversorgung, politische Instabilität und die offensive Politik der Gewerkschaften machen das Land heute aber immer unattraktiver für Rohstofffirmen. Per Ende 2018 fuhren zwei Drittel aller Goldminen Verluste ein oder konnten gerade so ihre Kosten decken, meldete jüngst der Verband der Goldproduzenten.
Rohstoffsicherheit: Nächste US-Initiative
Nicht nur im Ölgeschäft, auch bei anderen Ressourcen streben die USA eine Verringerung der Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten an. Nun hat die republikanische Senatorin Lisa Murkowski mit dem „American Minerals Security Act“ die nächste Gesetzesinitiative in diese Richtung angestoßen. Explizit erwähnt werden darin die Bedeutung von Lithium, Graphit, Kobalt und Nickel für die nationale Auto- und Energieindustrie. Auf dem Benchmark Minerals Summit in Washington wies Murkowski dabei insbesondere auf die geopolitischen Nachteile der Abhängigkeit hin. Laut US Geological Survey sind die USA bei 48 Rohstoffen zu mindestens 50 Prozent von Einfuhren abhängig. 18 Rohstoffe werden sogar komplett aus dem Ausland bezogen. Dazu zählen beispielsweise diverse Seltene Erden, Graphit und Indium. Eine ähnliche Gesetzesinitiative hat neben Murkowski auch das Committee of Energy and Natural Resources gestartet und will diese in den US-Kongress einbringen.
Barrick Gold: Der Umbau beginnt
Die ersten vier Monate als CEO von Barrick Gold hat Mark Bristow hinter sich gebracht. Die ersten Zahlen fallen aber gemischt aus. Zwar will man die Goldproduktion in diesem Jahr um 23 Prozent erhöhen, allerdings sollen auch die All-in sustaining-Kosten (AISC) auf 870 bis 920 Dollar je Unze steigen. Zwischen Januar und März förderte der Konzern 1,367 Mio. Unzen (+8%) und setzte 2,09 Mrd. US-Dollar um. Doch Vergleiche auf Quartalsebene sind bei einem frischen Merger immer schwierig. Und aktuell ist das eh nur ein Nebengeräusch. Vielmehr wird der Umbau des zweitgrößten Goldproduzenten der Welt im Fokus stehen. Bis Mitte 2020 will Barrick 1,5 Mrd. an Assets abgeben. Sie sollen aber noch „optimiert“ werden. Zu den Verkaufskandidaten zählen laut Andrew Kaip insgesamt 13 Operationen, die für eine Jahresförderung von 750.000 Unzen Gold und 400 Mio. Pfund an Kupfer stehen. Dazu zählt der Analyst von BMO Capital Markets unter anderem die Lumwana-Kupfermine in Sambia sowie den 50 Prozent-Anteil an der Zaldivar-Mine in Chile. Daneben soll aber zugekauft werden. Ein Ziel könnte dabei das arabisch-nubische Schild sein, wie Bristow sagte (siehe Karte). Daneben scheint man einen Namen für das gemeinsame Joint Venture mit Newmont Goldcorp in Nevada gefunden zu haben. Wie diverse nordamerikanische Medien berichten soll das Vehikel, an dem Barrick die Mehrheit hält, „Nevada Gold Mines“ heißen. Einfach ist oft besser!
Bitte lesen Sie den kompletten Artikel unter dem folgenden Link: LINK